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Pterygium

Pterygium

Das Pterygium – Die Vermehrung von Bindehautgewebe im Auge

Das Pterygium, Flügelfell, ist eine gutartige Vermehrung von Gewebe der Bindehaut. Es breitet sich auf der Hornhaut aus und zeigt sich durch eine Verdickung der elastischen Fasern der Bindehaut. Der „Kopf“ dieser Veränderung des Gewebes der Bindehaut kann zunehmend die Hornhaut bedecken, auch ins Zentrum der Hornhaut hineinwachsen. Das Erscheinungsbild einesPterygiums ist lachsfarben und von dreieckiger Form. Das Wachstum setzt sich beginnend von der nasalen Bindehaut, also dem der Nase zugekehrten Teil des Auges, fort. Pterygien können sehr langsam wachsen.

Vielfach bleiben sie einfach ab einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer Form und ihrer Größe, gänzlich oder für viele Jahre, unverändert. Soweit ein solches Pterygium nicht die Pupille desAuges erreicht, ist ein operativer Eingriff in der Regel nicht notwendig. Wächst das Gewebe jedoch auf die Pupille zu, so besteht die Gefahr, dass dadurch die Fähigkeit des Sehenseingeschränkt wird. In dem Fall wird zur Entfernung des Pterygiums immer geraten.

Ursachen und Symptome beim Pterygium

Über die Ursachen, die dazu führen, dass sich bei einem Menschen ein Pterygium entwickelt, ist sich die Medizin noch nicht im Klaren. Es wird allerdings beobachtet, dass dieses Erscheinungsbild häufiger in Gegenden mit intensiver Sonneneinstrahlung eintritt als in den gemäßigten Klimazonen. Es gibt Studien, denen zufolge das Entstehen von Pterygien bei Männern häufiger vorkommt als bei Frauen. Neben dem Einfluss von einer hohen UV Strahlung wird auch für möglich gehalten, dass immer wieder auftretende Einwirkungen von Fremdkörper mit ursächlich für das Pterygium sein können.

Die Symptome sind sofort äußerlich erkennbar, da sich das Flügelfell deutlich auf der Hornhautdes Auges abzeichnet. Daher ist zu seiner Erkennung keine besondere Diagnostik notwendig. Es kann bei einigen Menschen zu entzündlichen Rötungen des Auges kommen. Sofern eine Entzündung beeinträchtigt, wird diese in der Regel entsprechend behandelt werden.

Da es sich beim Pterygium um eine gutartige Veränderung des Gewebes handelt, sind auch Auswirkungen auf anderen Regionen des Auges, auch kaum ein Befall des anderen Auges, wenig zu befürchten. Eine Problematik tritt erst dann ein, wenn sich das Pterygium wirklich auf einen Bereich der Pupille ausbreitet. Dann schränkt es die Sehfähigkeit ein. In solchen Fällen wird ein operativer Eingriff vorgenommen, bei dem das betreffende Gewebe herausgeschnitten wird. Oft wird anschließend bei der Operation auch noch eine Glättung der Hornhaut vorgenommen.

Chirurgischer Eingriff beim Pterygium – so verläuft er

Bei einem chirurgischen Eingriff zur Entfernung eines Pterygiums geht es in den meisten Fällen um einen Eingriff mit örtlicher Betäubung. Dabei wird das Flügelfell-Gewebe herausgeschnitten. Durch ein Transplantat von Bindehaut wird die offene Stelle der Bindehaut wieder verschlossen. Teilweise müssen Anteile der Bindehaut verschoben werden. Die Operation verläuft in der überwiegenden Zahl der Fälle ohne nennenswerte Komplikationen. Die Patienten haben auch nach der Operation meist keine sonderlichen Beschwerden oder Beeinträchtigungen. Wie jeder chirurgische Eingriff, so ist auch die Operation eines Pterygiums manchmal von bestimmten Komplikationen begleitet. So kann es nach der Operation zu Einblutungen kommen. Besonders bei jüngeren Patienten kann sich auch das Pterygium nach einer bestimmten Zeit von neuem bilden.

Da das Pterygium äußerlich im Auge sichtbar ist, wünschen sich Patienten sehr häufig eine Operation aus kosmetischen Gründen. Auch, wenn es häufiger zu Entzündungen und Juckreiz kommt, wünschen Patienten oft, dass das Flügelfell bleibend entfernt wird. Sofern jedoch die Sehfähigkeit nicht durch ein großes Pterygium beeinträchtigt wird, oder die Gefahr einer Beeinträchtigung besteht, raten Augenärzte in der Regel von der Operation des Pterygiums ab.

Es muss bedacht werden, dass eine Operation immer ein gewisses Risiko birgt. Auch sind alleOperationen am Auge sehr spezielle Eingriffe. Da die Gefahr besteht, dass sich ein neues Flügelfell wieder nach der Operation bildet, müssen auch die Risiken von einer eventuell folgenden Operation mit bedacht werden. Ein folgender operativer Eingriff ist meist komplizierter und auch eher von Komplikationen begleitet als der einmalige Eingriff. Bei der Folgeoperation kann es oft auch notwendig werden, Hornhautschichten teilweise zu transplantieren. Die Rötungen und der Juckreiz, die als Begleiterscheinungen von einem Pterygium auftreten können, können sehr wirksam mit Augentropfen und Salben behandelt werden.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.

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