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Knochenbrüche

Knochenbrüche

Schmerzhafte Knochenbrüche – Frakturen infolge spröder Knochen

Das menschliche Skelett besteht aus 206 Knochen, die sich in ihrer Größe, und Form unterscheiden. Je nach Alter bestehen die Knochen aus elastischen, mineralischen und bindegewebigen Teilen. Das bedeutet, die Knochen von Kindern überwiegen die elastischen Anteile, bei Erwachsenen sind die drei Anteile gleichmäßig verteilt. Ganz anderes verhält es sich bei älteren Menschen. Hier verringern sich die elastischen und bindegeweblichen Anteile. Die Folge sind spröde und brüchige Knochen. Während die elastischen Knochen bei Kindern kaum zum Splittern neigen, ist die Gefahr bei älteren Menschen sehr groß. Bei krankhaften Veränderungen der Knochenstruktur steigt das Risiko, Knochenbrüche zu erleiden an. Hier wird insbesondere Osteoporose (Knochenschwund) häufig als Ursache für Knochenbrüche genannt. Für den Heilungsprozess ist Ruhigstellung äußerst wichtig. Die Bruchstelle soll und darf nicht bewegt werden. Insbesondere in den letzten 20 Jahren wurden bessere Behandlungsmethoden entwickelt, wie bei Knochenbrüchen eingesetzt werden können. Heute heilen Frakturen deutlich besser aus, als noch vor 15-20 Jahren.

Ursachen für Knochenbrüche – Überanstrengung des Skeletts

Unsere Knochen können nur bis zu einem gewissen Punkt Belastungen aushalten. Ist die Belastung zu groß, bricht der Knochen. Bei Patienten, die an Osteoporose leiden, reicht schon eine winzige Verletzung aus, um einen Knochenbruch entstehen zu lassen. Ein kleines Stolpern kann einen Vielfachbruch nach sich ziehen. Da hier eine verminderte Knochenmasse besteht, schreitet die Heilung auch nur sehr langsam voran. In der Medizin wird es zwischen mehreren Arten von Frakturen unterschieden. Je nach Art der Fraktur hat man mehrere Möglichkeiten zur Therapie.

Symptome verschiedenster Knochenbrüche erkennen

Bei einem Knochenbruch treten Schmerzen auf. Die Stelle ist geschwollen und meist blutunterlaufen. Die Schwellung ist Berührungsempfindlich, wodurch die Beweglichkeit deutlich eingeschränkt ist. Bei Brüchen an Unterarmen kann auch eine Fehlstellung des betroffenen Armes auftreten. Offene Brüche entstehen häufig am Unterschenkel, da das Schienbein direkt unter der Haut verläuft. Auch hier treten starke Schmerzen auf, das Bein lässt sich überhaupt nicht mehr belasten.

Diagnose und Therapie von Knochenbrüchen durch den Facharzt

Die Diagnosestellung erfolgt in der Regel klassisch, das heißt durch Röntgen. Allerdings lassen sich anhand von Röntgenbilder zwar Knochenbrüche erkennen, nicht aber Verletzungen von Sehen und umliegendem Gewebe. Auch bei Knochenbrüchen, die sich nicht verschieben ist das Röntgenbild nicht zwingend die einzig mögliche Methode. Nicht verschobene, leichte Brüche lassen sich auf dem Röntgenbild nur schwer – wenn überhaupt – erkennen. Anhand der Röntgenbilder lässt sich auch der Art des Bruchs feststellen. Je nach dem, ob ein Bruch verschoben, gesplittert, oder nur angebrochen ist, lässt sich die weitere Therapie gestalten. In erster Linie heißt es: Bruch richten und betroffene Körperstelle ruhig stellen. Es ist sinnvoll, auf die betroffene Stelle Druck auszuüben. Nicht jeder Bruch muss auch operiert werden. Dies ist meist nur bei komplizierten, oder offenen Brüchen der Fall. Im Allgemeinen reicht eine Schiene, oder ein Gipsverband aus. Eine relativ neue Möglichkeit bieten Kunststoffverbände, deren einziger Vorteil in ihrem geringen Gewicht besteht. Es gibt nur wenige Gründe, die einen chirurgischen Eingriff erfordern. Komplizierte Brüche, Brüche, die zur Verschiebung neigen, und offenen Brüche werden operiert. Hier kommen Platten, Schrauben, Spezialimplantate und einige Spezialnägel zum Einsatz.

Die meisten Knochenbrüche heilen gut und relativ schnell aus. Insbesondere bei Kindern (Grünastbruch) geht eine vollständige Heilung rasch voran. Komplikationen sind nur selten zu erwarten. Meist werden Komplikationen nach einer Operation durch Infektionen an der Bruchstelle festgestellt, aber die Regel ist das nicht. In seltenen Fällen kann ein Falsch-Gelenk entstehen, wenn der gebrochene Knochen nicht richtig verheilen kann. Bei Patienten, die über mehrere Wochen einen Gipsverband tragen müssen, können Durchblutungsstörungen auftreten, wenn die Schwellung weiter zunimmt. Bei gebrochenen Beinen ist die Thrombosegefahr zu erwähnen, der kann man jedoch mit Thrombosespritzen entgegenwirken.

Vorbeugung vor Knochenbrüchen fast unmöglich

Knochenbrüchen direkt vorbeugen ist fast nicht möglich. Insbesondere Kindern fallen häufig um, stolpern, oder stürzen. Bei älteren Menschen ist das Sturzrisiko auch erhöht. Patienten mit Osteoporose müssen besonders auf sich acht geben, um Verletzungen vorzubeugen, die Knochenbrüche verursachen könnten. Einzig Knöchelbrüchen kann man wirksam vorbeugen. Hier sollte unbedingt auf gutes Schuhwerk wert gelegt werden, um ein Umknicken zu verhindern. Dies richtet sich insbesondere an Frauen, die gerne High Heels tragen. Sie deformieren nicht nur ihr Fußskelett, sondern riskieren auch ein Umknicken der Füße, wobei schon mal ein Bruch am Knöchel entstehen kann.



Autoren & Experte:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser
Heilpraktiker: Felix Teske

Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 18.03.2019 statt.


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